ÖVK-Publikation

Weiterentwicklung der Emissionsprognose für PKW und LKW in Österreich und Deutschland auf eine Lebenswegbetrachtung

Autoren

Dipl.-Ing. Thomas Bruckmüller; Dr. Werner Tober, IFA, Technische Universität Wien

Jahr

2019

Druckinfo

Eigenproduktion ÖVK

Zusammenfassung

Durch den steigenden Anteil an lokal emissionsarmen oder -freien Antrieben, ist die
Betrachtung von indirekten Emissionen, die bei der Herstellung des Fahrzeuges oder
der Energie anfallen, von wachsender Bedeutung.
Eine solche Betrachtung wird in einer Lebenszyklusanalyse (LCA) durchgeführt. Dabei
werden alle Emissionen, die über den gesamten Lebensweg eines Fahrzeuges
anfallen bilanziert. Damit wird die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Antriebskonzepte
verbessert. Eine LCA verfügt jedoch über einige methodische Einschränkungen,
wodurch die Aussagekraft und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse oftmals reduziert
ist. So wird in der Regel nur ein Referenzfahrzeug betrachtet (keine Flottenbetrachtung)
und zeitliche Entwicklungen können nicht abgebildet werden. Dadurch
können zahlreiche Effekte, die sich über ein Fahrzeugleben in einer Flotte ergeben,
nicht berücksichtigt werden.
In einer Emissionsprognose können Effekte der Flotte und der Zeit abgebildet werden.
Da die direkten Emissionen bei den derzeit dominierenden konventionellen Antrieben
den Hauptanteil aufweisen und diese zusätzlich für Aussagen zur Luftqualitätsentwicklung
relevant sind, war eine LCA-Betrachtung in der Emissionsprognose bisher
nicht erforderlich. Aufgrund der Methodik einer typischen Emissionsprognose ist eine
einfache Integration der LCA-Emissionen in den bestehenden Berechnungsablauf
nicht oder nur mit Einschränkungen möglich.
Im Rahmen der Studie wurde daher eine neue Methodik entwickelt, die
Emissionsprognose und LCA zu einer LCA-Flottenemissionsprognose verbindet. Der
Hauptansatz dieser Methode besteht in der Zuordnung der Emissionen zu dem
Zeitpunkt, zu der sie entstehen. Das bedeutet, dass Herstellungsemissionen zu Beginn
des Fahrzeuglebens, Nutzungsemissionen laufend und EOL-Emissionen am Ende
anfallen. Dabei werden die neu zugelassenen und die ausscheidenden Fahrzeuge
sowie die bestehende Flotte berücksichtigt.
Durch diesen neuen methodischen Ansatz verschwinden die Nachteile der beiden
einzelnen Betrachtungsweisen gänzlich und es können Effekte der Zeit und der Flotte
richtig abgebildet werden. Damit ergibt sich ein großes Potential zur Untersuchung der
Auswirkungen von alternativen Antrieben und regenerativer Energieherstellung sowie
Trends bei Neuwagen (steigende Batteriegröße, neue Technologien, etc.).

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