Zukünftige PKW-Antriebe im globalen Umfeld – kann sich Europa gegenüber China behaupten?
Vortragsinhalt
Betrachtet man die zukünftigen Technologierouten in den verschiedenen Regionen der Welt, so werden neben einem globalen Trend zu Batteriefahrzeugen erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Akzeptanz von Verbrennungsmotoren ersichtlich. Während Europa politisch immer noch auf einen dogmatischen „BEV-Only“-Ansatz fixiert ist, verfolgen China und Japan eine technologieoffene, pragmatische und faktenbasierte Gesetzgebung. Dabei hat es vor allem China geschafft, Europa technologisch nicht nur bezüglich batterieelektrischer Antriebe und Infotainment, sondern auch in der europäischen Stammdomäne verbrauchsoptimierter Verbrennungsmotoren zu überholen. Waren diese Fortschritten der chinesischen Technologie lange Zeit nur für Experten ersichtlich, wird dies nun durch eine massive Welle von Neuvorstellungen chinesischer Batteriefahrzeuge auch der breiten Öffentlichkeit in Europa bewusst. Bei verbrennungsmotorischen Antrieben waren die hohen zu erwartenden Anforderungen der EU7-Emissionsgesetzgebung bislang ein massiver Schutzwall gegenüber chinesischen Produkten. Die derzeit zu erwartende Entschärfung von EU7 ermöglicht auch hier einen massiven Einstieg chinesischer Firmen bei konventionellen Antrieben.
Interessante Aspekte, insbesondere wenn man sie in Bezug zum europäischen Anspruch setzt, der weltweite Führer hinsichtlich umfassender CO2-Reduktion zu werden.
Dr. Günter Fraidl, Senior Vice President
AVL List GmbH, Graz