Die Energiewende und ihre Auswirkung auf Mobilität und Kraftstoffe der Zukunft
Vortragsinhalt
Die Energiewende beschreibt den tiefgreifenden Wandel des Energiesystems hin zu einer nachhaltigen, klimafreundlichen und ressourcenschonenden Energieversorgung. Im Zentrum stehen der Ausstieg aus fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas sowie der massive Ausbau erneuerbarer Energiequellen wie Wind- und Solarenergie. Zum ersten Mal ist die Welt auf dem Weg zu einem Höchststand aller fossilen Brennstoffe vor 2030.
Die weltweite Ölnachfrage wird sinken, weil die Verwendung von Ölprodukten im Transportsektor zurückgehen wird. Auch zunehmende Bedenken der Energiesicherheit, ausgelöst durch die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen, führen zu einer schnelleren Entwicklung hin zu einem lokaleren kohlenstoffärmeren Energiemix, was sich in einem Vorstoß für Biokraftstoffe und einer schnelleren Verbreitung von Elektrofahrzeugen in der globalen Flotte äußert.
Der Einfluss von Elektrofahrzeugen auf die Ölnachfrage wird erst nach 2030 wirklich bemerkbar. Es wird erwartet, dass Elektrofahrzeuge die Ölnachfrage im Jahr 2030 um 1,5 Mb/Tag, im Jahr 2040 um 6,0 Mb/Tag und im Jahr 2050 um 13,5 Mb/Tag reduzieren werden. Der Verkauf von Elektrofahrzeugen ist vor allem in Europa, Nordamerika und China dominierend, während Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in den Entwicklungsländern aufgrund der wachsenden Mittelschicht weiterhin eine bedeutende Rolle spielen werden. Die sinkende Benzin- und Dieselnachfrage nach 2030 wird Raffineriemargen unter Druck setzen und teure Raffinerien zur Schließung zwingen, vor allem in Europa und den USA. Der Beitrag von Biokraftstoffen im Straßenverkehr wird voraussichtlich bis 2030 zunehmen und danach unverändert bleiben.
Die Geschwindigkeit und Form der Energiewende nach 2030 ist jedoch weiterhin höchst ungewiss und hängt von einer Vielzahl von Annahmen ab.
Univ.-Prof. Karl Rose,
ehem. Chefstratege, ADNOC, Abu Dhabi,
Universität Graz

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