Die nächste Evolutionsstufe der Audi V6-TFSI-Motoren: Motorenentwicklung im Spannungsfeld von Performance und Nachhaltigkeit
Vortragsinhalt
Mit der Audi-Agenda wurde langfristig ein klarer Weg in Richtung reinelektrische Mobilität (BEV) entschieden. Ein wichtiger Schritt dabei ist die antriebsspezifische Plattformstrategie, durch die einzelne Modellreihen auf die jeweilige Antriebsform zugeschnitten werden. Davon profitieren BEV wie auch Plug-In-/ Mild-Hybride und Modelle mit konventionellen Antrieben gleichermaßen.
In 2024 startet die sogenannte Premium Platform Combustion (PPC) für die letzte Generation unserer Modellreihen mit konventionellen Antrieben und hybriden Triebsträngen, die mit modernen Motoren noch viele Jahre zum Erfolg unseres Unternehmens beitragen werden.
Wesentliche Motivation für die Weiterentwicklung der EA839 V6-TFSI-Motorenfamilie ist die Einhaltung zukünftiger gesetzlicher Emissionsgrenzwerte - bei gleichzeitiger Verbesserung von Performance, Komfort und Nachhaltigkeit. Reduzierter Kraftstoffverbrauch sowie die Verträglichkeit mit künftig verfügbaren, regenerativen Kraftstoffen (efuels) zahlen hier ein.
Im Vortrag wird neue V6-TFSI-Motor mit Monoturbo EA839 vorgestellt, der 2024 im A4-Nachfolger erstmals in Serie geht. Weitere Einsätze bei Audi und auch in Konzernmodellen folgen. Gemeinsam mit der später folgenden Weiterentwicklung der 2.9l-V6-TFSI-Biturbo-Variante bildet die sogenannte EA839evo-Motorengeneration die performante Basis für künftige S- und RS-Modelle bei Audi.
Entwicklungsziele:
- Erfüllung zukünftiger Emissionsvorschriften weltweit, insbesondere auch die erwarteten Verschärfungen in den Märkten USA und China
- Leistungs- und Drehmomentsteigerung um 10kW bzw. 50Nm auf Pe = 270kW und Md = 550Nm sowie weiteres Leistungspotenzial im Lifecycle
- Stöchiometrischer Betrieb unter allen Betriebsbedingungen ohne Einsatz von weiteren Sekundärmaßnahmen wie z.B. Wassereinspritzung oder Sekundärluft
- Tauglichkeit für künftige Kraftstoffstandards inklusive regenerativer Kraftstoffe
Darüber hinaus werden durch das Zusammenspiel mit einem 48V-Mildhybrid-System weitere Kundenvorteile bezüglich CO2, elektrischem Fahren, Boosten, Segeln und gesteigertem Start-/ Anfahrkomfort erschlossen.
Dr. Anton J. Kerckhoff,
Leiter Vorentwicklung, Virtualisierung und Thermodynamik in der Antriebsentwicklung,
AUDI AG, Neckarsulm