41. Internationales Wiener Motorensymposium

H₂ ICE für zukünftige PKWs und leichte Nutzfahrzeuge

Autoren

Dr.-Ing. T. Pauer, Dipl.-Ing. H. Weller, Dr.-Ing. E. Schünemann, Robert Bosch GmbH, Schwieberdingen;
Univ.-Prof. Dr. H. Eichlseder, Dr. P. Grabner, Dr. K. Schaffer, Technische Universität Graz

Jahr

2020

Druckinfo

Fortschritt-Berichte VDI, Reihe 12, Nr. 813

Zusammenfassung

Wasserstoff (H2) als Energieträger hat das Potenzial, einen wesentlichen Beitrag zu well-to-wheel und life-cycle CO2-neutralen Lösungen für den Straßenverkehr und für Off-Highway-Anwendungen zu leisten. Bedeutende Märkte, wie z. B. Japan, Korea und China, sind in der Planungsphase bzw. haben mit dem Aufbau einer H2-Infrastruktur begonnen, die derzeit noch nicht flächendeckend verfügbar ist. Auch in einigen europäischen Ländern besteht bereits ein H2-Tankstellennetz, das derzeit weiter ausgebaut wird.
Es sind eine Reihe von Herstellungspfaden für die H2-Produktion verfügbar, die das Potenzial für „near-zero“ well-to-tank-CO2-Emissionen aufweisen. Insbesondere ist Wasserstoff der erste Kraftstoff, der in der Herstellungskette für e-fuels entsteht. Für den Wasserstoffpreis werden zukünftig sehr attraktive Werte erwartet.
Um für jeden Anwendungsfall die attraktivste H2-Powertrain-Lösungsoption zu identifizieren und um eine möglichst robuste Nachfrage für den weiteren Aufbau einer H2-Infrastruktur darstellen zu können, ist ein technologieneutraler Lösungsansatz erforderlich. Neben der Brennstoffzelle (Fuel Cell) sollte daher auch der Wasserstoff-Verbrennungsmotor (H2 ICE) als mögliche Lösungsoption betrachtet werden.
Heute verfügbare Motoren- und Powertrain-Technologien sowie bestehende Fahrzeugarchitekturen bilden bereits eine sehr gute Basis für die Ableitung von zukünftigen H2 ICE-Powertrains. Sowohl Fuel Cell als auch H2 ICE können baugleiche on-board H2-Tanksystemkomponenten verwenden. Damit lassen sich zusätzliche Entwicklungsumfänge und -risiken sowie die damit verbundenen Mehrkosten begrenzen.
Schwerpunkte dieses Beitrages sind die Bewertung von Gemischbildung, Verbrennung und Abgasemissionen für einen H2 ICE in der Anwendung für PKWs und leichte Nutzfahrzeuge. Dazu wurde ein Ottomotor mit Abgasturboaufladung und Benzindirekteinspritzung eingesetzt, der mittels Anpassungen von Einspritzsystem, Zündung und Aufladung für den H2-Betrieb adaptiert wurde. Die Ergebnisse zeigen signifikante funktionale Potenziale, z. B. bezüglich spezifischem Drehmoment, spezifischer Leistung und Abgasemissionen, die bereits mit verhältnismäßig geringem Entwicklungsaufwand erreicht werden konnten.

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