42. Internationales Wiener Motorensymposium

Systemische Betrachtung – ein nachhaltiger Mix der Antriebstechnologien muss die Fundamentaldaten und den vollen Produktlebenszyklus berücksichtigen

Autoren

Dr. D. Bothe, T. Steinfort, Frontier Economics, Köln; D. Goericke, FVV e.V., Frankfurt:

Jahr

2021

Druckinfo

Eigenproduktion ÖVK

Zusammenfassung

Dieses Papier basiert in weiten Teilen auf unserer Studie "Cradle-to-Grave-Lebenszyklusanalyse im Mobilitätssektor" im Auftrag der FVV. Die vollständige Fassung und weitere Informationen sind online verfügbar unter https://www.primemovers.de/de/denken/bilanz-gezogen.
Im Rahmen des Pariser Abkommens haben sich die Europäische Union und Deutschland ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt, die von der Bundesregierung in einzelne Sektorziele, z.B. für Energie, Gebäude oder Verkehr, weiter heruntergebrochen wurden. Diese Mikroziele fördern die Betrachtung abgegrenzter geografischer oder sektoraler Bereiche, was eine kosteneffiziente Erreichung der Klimaschutzziele gefährden kann. Wir argumentieren in diesem Papier, dass dieser Politikansatz die globale Natur der CO2- Emissionen nicht widerspiegelt und das dem Klimawandel zugrunde liegende Budgetprinzip nicht ausreichend berücksichtigt. Stattdessen ist eine klare Roadmap erforderlich, die die Entwicklung zu einer kohlenstoffneutralen Mobilität definiert. Hierfür wiederum muss auf einer umfassenden Technologieanalyse unter Berücksichtigung der Lebenszykluseffekte aufgesetzt werden. Auf Basis einer Meta-Analyse von mehr als 80 Studien mit fast 500 Szenarien zu den Auswirkungen verschiedener Antriebstechnologien zeigen wir, dass aus Sicht des Klimaschutzes absehbar keine einzelne Antriebstechnologie die Nase vorn hat. Daher führen aktuelle Politikansätze, die versuchen, die Defossilisierung durch einen Wechsel des Antriebsstrangs (z.B. Elektrifizierung) voranzutreiben, oft nur zu einer Verlagerung von Emissionen in andere Sektoren und Geografien anstatt zu einer echten Emissionsreduktion. Im Hinblick auf den zukünftigen regulatorischen Rahmen leiten wir entsprechende Empfehlungen ab, wie die Bildung eines Technologiemixes zur effektiven Defossilisierung der Mobilität unterstützt werden kann.

Anzahl der Seiten

12

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