42. Internationales Wiener Motorensymposium
Möglichkeiten und Grenzen eines kohlenstoffneutralen Individualverkehrs
Autoren
Univ.-Prof. Dr. G. Brasseur, Technische Universität Graz; Univ.-Prof. Dr. J. Lercher, Technische Universität München, Garching / Pacific Northwest National Laboratory, Richland, USA:
Jahr
2021
Druckinfo
Eigenproduktion ÖVK
Zusammenfassung
Das Ausmaß und Volumen der Abhängigkeit der Welt von fossilen Energieträgern wird oft verdrängt, wenn Szenarien entworfen werden, wie der gegenwärtige Energieverbrauch kohlenstoffneutral und nachhaltig umgebaut werden kann. Der Schlüssel zu einer nachhaltigen Energiewende wird - aus unserer Sicht richtigerweise - in der Gewinnung der benötigten Energie aus volatiler Sonneneinstrahlung und Wind sowie Wasserkraft gesehen. Da Elektrizität, neben Wärme, die Form ist, in der die Energie verfügbar gemacht werden kann, passt Elektromobilität gut in dieses Szenario. Es wird jedoch auch gezeigt, dass nicht allein die Mehrheit der heute „gewonnenen“ Elektrizität aus fossilen Kohlenstoffressourcen gewonnen wird, sondern dass insbesondere die gesamte global benötigte Primärenergie zu 84 % aus diesen Quellen stammen. Diese Mengen an Energie nachhaltig zu gewinnen, umzuwandeln und zu verteilen bedarf einer komplexen weltweiten Strategie. Die räumlichen Verhältnisse Europas lassen es nicht zu, den jetzigen Import von Energieträgern durch Wind und Solarenergie lokal zu kompensieren. Eine globale Verteilung der Energiegewinnung wird vorgeschlagen, die sowohl den Impakt auf Land und Wasserressourcen als auch die globale Verteilungsgerechtigkeit berücksichtigt. Der Transport der aus Sonnenstrahlung und Wind „gewonnenen“ Energie setzt deren Speicherung in chemischen Bindungen voraus, was bedeutet, dass eine dezentrale Umwandlung elektrischer in chemisch gebundener Energie benötigt wird. Zu diesem Konzept passend werden Wege aufgezeigt, unter welchen Randbedingungen ein kohlenstoffneutraler Individualverkehr möglich erscheint.
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