Agile Produktentwicklung in einer zunehmend dynamischen Automobilwirtschaft: Potentiale und Grenzen

Autoren

J. Schrof MSc, Prof. Dr.-Ing. K. Paetzold, Universität der Bundeswehr, München

Jahr

2020

Druckinfo

Fortschritt-Berichte VDI, Reihe 12, Nr. 813

Zusammenfassung

Ziel dieser Studie ist die Analyse der Anwendbarkeit und des Mehrwerts agiler Produktentwicklung in der Fahrzeugentwicklung. Anhand eines grundsätzlichen Vergleichs zwischen sequentieller und agiler Entwicklungsmethodik werden die Eignung agiler Modelle für dynamische Umgebungen bewertet und die relevanten Funktionsmechanismen agiler Methoden kontextspezifisch hergeleitet. Mithilfe einer Literaturrecherche wird gezeigt, dass trotz zunehmend dynamischer Bedingungen in der Fahrzeugentwicklung, ein direkter Transfer agiler Methoden nicht trivial ist. Einschränkungen aufgrund von Skalierung und Hardwarecharakteristika erzeugen zusätzliche Abhängigkeiten im Produkt und Entwicklungsprozess, welche Probleme bezüglich der Koordination, der Dokumentation, dem Wissensaustausch zwischen Teams und der übergreifenden Produktverifikation verursachen. Daher sind Anpassungen der Methodik an den Kontext durch die Anpassung und Ergänzung von agilen Praktiken notwendig. Entsprechende Lösungsansätze, wie teamübergreifende Koordinationsstrukturen, Plattformen zum Wissensaustausch und adaptierte Verifikationssysteme werden beschrieben und in die bestehenden Strukturen eingeordnet. Ergänzend wird dargestellt, wie Anpassungen der Produktarchitektur resultierende Abhängigkeiten im Produkt reduzieren.